Jesus Obrero Schule

Wie es dazu kam, dass der AKSR e.V. in Merlo, im Armenviertel von Buenos Aires/Argentinien eine Schule baute…

Im Jahre 1991 reisten der Vorstandsvorsitzende, Herbert Broich und die 2. Vorsitzende, Maria Rieken, auf Einladung der polnischen Ursulinenschwester Franciszka Paluch nach Merlo.
Schwester Franciszka, die das Kloster und einen Kindergarten in Merlo seit einigen Jahren leitete, war Herbert, Maria und Ingrid bekannt durch die vielen humanitären Hilfstransporte seit den 80er Jahren nach Polen, und viele Male auch nach Otorowo in der Wojewoidschaft Poznan. Schwester Franciszka war seinerzeit im Kloster und Kinderheim von Otoworo seit vielen Jahren als Oberin tätig, bevor sie von ihrem Orden nach Argentinien abgeordnet wurde.
Hier im Kloster Merlo, einem Armenviertel in Buenos Aires betrieben die polnischen und argentinischen Schwestern auch einen christlichen Kindergarten, unterstützt vom örtlichen Bistum.

Und genau bei diesem Besuch entstand die Idee, auf dem Gelände der Kirche eine Schule für die Kinder im Armenviertel zu bauen.

Maria Rieken und Herbert Broich sagten ihre Unterstützung des Arbeitskreis Schule Rhauderfehn e.V. zu, sich um Fördermöglichkeiten zu bemühen.

Bereits 1993 wurden die ersten vier Klassen der Grundschule mit Mitteln des Landes Niedersachsen, der Bundesregierung sowie aus Spenden gebaut. Im Jahr 2000 wurden die nächsten 5 Klassen gebaut.

Als danach noch weitere Mittel aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Niedersächsischen Bingo-Stiftung für Umwelt- und Entwicklungszusammenarbeit für den Erweiterungsbau der „Jesus Obrero“ -Schule (Jesus-Arbeiterschule) in Merlo zur Verfügung gestellt wurden, war die Freude bei allen Beteiligten sehr groß. 2010 begann der Bau der Klassen 10 bis 12 der Sekundarstufe.

Fortan konnte die Schule für etwa 800 Schüler, die aus den umliegenden Slums kamen, eine weiterführende Bildung bieten, um damit den Teufelskreis aus der Armut zu durchbrechen.

Da die Schule klein ist werden die Schüler in zwei Schichten unterrichtet. Mit dem Ausbau der Schule soll den veränderten Anforderungen des argentinischen Bildungssystems Rechnung getragen werden. Die Schulen müssen entweder die Klassen 10 bis 12 der Sekundarstufe anbieten oder sich auf die reine Grundschule von 6 Jahren reduzieren. Die Eltern, Schulleitung und das dortige Bistum ersehnten nichts mehr als für ihre Kinder die Erweiterung des Bildungsangebotes auf 12 Jahre möglich zu machen. Dafür brachten sie auch selbst viele Opfer.

Bei ihrem Besuch im November 2010 haben 21 Jugendliche der Jugendwerkstätten des AKSR mit ihren Betreuern, Geschäftsführer Helmut Fennen und Ulrike Broich als Dolmetscherin zwei Wochen lang in der Schule Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Im Jahr 2011 wurden die ersten Schüler mit einem Berufsqualifizierten Abschluss (Abitur) entlassen.

Die damalige Entscheidung, die Schule weiter zu fördern ist aufgrund von mehrmaligen Besuchen und Überprüfungen durch die Deutschen Behörden erfolgt. Dabei wurde die sinnvolle Verwendung der Fördergelder und die Nachhaltigkeit des Schulprojektes festgestellt. Zudem fand das Engagement und die Opferbereitschaft der Lehrer, Eltern und der kirchlichen Behörden große Anerkennung.

  • Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des AKSR e.V. hat Ulrike Broich das Antragsverfahren begleitet und stand auch als Dolmetscherin für die Besuchergruppen aus Deutschland, sowie als Übersetzerin der zahlreichen Korrespondenz zur Verfügung.

Der AKSR e.V. muss einen Eigenanteil von 10% erbringen und ist stets bemüht, Spenden einzuwerben. Besonders dankbar sind die Verantwortlichen im Verein, wenn jemand zum Geburtstag auf Geschenke zugunsten der Schule in Merlo verzichtet.

Die Schule ist für die Menschen aus den Armenvierteln zu einem Bildungs- und Freizeitzentrum geworden. Hier können sich die Menschen in allen Lebenslagen Hilfe holen; der Selbsthilfe- und Solidaritätsgedanke wird durch viele Aktionen in Zusammenarbeit mit den kirchlichen Gremien und regionalen Pfarreien gestärkt. Viele Vertreter anderer Schulträger aus der Provinz Argentiniens besuchen die Schule, um Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen.

Viele Gruppen des AKSR und auch Jugendliche aus der Jugendwerkstatt haben die Schule besucht und setzen sich für die Zukunft der Schule ein.

1991
Bei der Reise von Maria Rieken und Herbert Broich wurde hier in diesem Kloster mit der Ursulinenschwester Fanciszka Paluch und ihren Mitschwestern die Idee zum Schulbau im Armenviertel Merlo geboren.
Die weiteren Fotos zeigen wie es damals in Merlo aussah und wie die Familien mit ihren Kindern gelebt haben.

1993
Der Bau der „Jesus Obrero – Schule“ wächst.
Bei der Einweihung der Schule sieht man nur glückliche Eltern, Kinder, Lehrer und Architekten, sowie den Bischof von Merlo-Moreno, der dem Bauprojekt seinen christlichen Segen erteilt.

2010
Bei Besuchen mit Reisegruppen des AKSR e.V. wurden mit den Kindern Feste gefeiert mit Theater, Gesang und gemeinsamen Essen. Besonders beeindruckend und berührend war es, die Kinder so offen und fröhlich zu sehen. Alle Kinder liebten ihre Lehrer und kamen sehr gern in die Schule, auch wenn sie manchmal noch kein Frühstück gehabt hatten und die Lehrer ihnen selbst gebackenes Brot und Mate-Tee (bei uns als Appetitzügler bekannt) reichten.

2011
Zur 1. Abiturfeier der Schule hat Herbert Broich, mit Übersetzung von Ulrike Broich eine Rede gehalten.

Verantwortlich für den Inhalt: Ingrid Broich