Jugendbegegnungen

Internationale Jugendbegegnungen mit Polen und Russland

Angefangen hat alles im Jahr 1979 mit einer Reise des Arbeitskreis Schule mit Jugendlichen nach Polen. In Warschau wurden die ersten freundschaftlichen Kontakte geknüpft, und für das Jahr 1980 wurde eine polnische Jugendgruppe nach Rhauderfehn eingeladen.

Als sich die Versorgungslage der polnischen Bevölkerung Anfang 1981 rapide verschlechterte, bildete sich im AKSR ein Komitee, genannt „Initiativgruppe Lebensmittelhilfe für Polen Emsland — Ostfriesland“ — eine der ersten Gruppen, die eine Hilfsaktion ins Leben rief. Die Menschen in Ostfriesland und im Emsland beteiligten sich in einem besonders großen Umfang an dieser Hilfspakete-Aktion. An die 250 LKW Transporte mit Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischem Gerät und Bekleidung wurden zu Kinder-, Pflege-, Altenheimen sowie kirchlichen Verteilerstellen nach Poznan, Warschau, Torun, Lodz und in andere Städte und Dörfer gebracht.

Darüber hinaus wurden 14 Jugendbegegnungen in Ostfriesland und Polen durchgeführt. Viele freundschaftliche Kontakte entstanden, so dass von unseren polnischen Freunden und den kirchlichen Stellen der Wunsch nach konkreten Projekten an uns herangetragen wurde, insbesondere durch Lieferung von gebrauchten landwirtschaftlichen Maschinen und im Bereich der beruflichen Ausbildung und Praktika.

Ein erstes Projekt konnte Anfang 1991 gemeinsam mit einer polnisch-kirchlichen Stiftung in Wesola und der Berufsschule in Mietne bei Warschau begonnen werden und beinhaltete die Lieferung von landwirtschaftlichen Maschinen und die Ausbildung von polnischen Jugendlichen zum Landmaschinenmechaniker. Das Projekt wurde bis Ende 1995 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert und hat sich dann verselbstständigt. Bis zu diesem Zeitpunkt sind dort an die 700 junge Menschen qualifiziert und ausgebildet worden.

Im Mai 1992 wurde die deutsch-polnische Stiftung „NADZIEJA“ (Hoffnung) in SzamotuJy bei Poznan gegründet. Die Organe dieser Stiftung (Vorstand/Beirat) sind paritätisch besetzt.

Mit dieser Stiftung konnten viele Maßnahmen, die sowohl Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose in unserer Region bieten, als auch den privaten polnischen Landwirten helfen und Ausbildungsplätze für benachteiligte polnische Jugendliche bereithalten, durchgeführt werden.

Landwirtschaftliche Technik/Lieferung von Maschinen nach Szamotuly

Durch die Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten werden seit dem 01.04.1992 gebrauchte landwirtschaftliche Gerate und Maschinen in der ostfriesischen und emsländischen Region durch den AKSR von Landwirten bzw. Landmaschinenhändlern erworben. Diese Maschinen und Geräte wurden in der Metallwerkstatt des Arbeitskreises repariert, aufgearbeitet, lackiert bzw. neue einfache landwirtschaftliche Gerate hergestellt.

Dieses Projekt, das seit dem 18.02.1991 über das 490-Mio-Programm der Bundesanstalt für Arbeit in Verbindung mit AB-Maßnahmen läuft, beschäftigt besonders beeinträchtigte Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Arbeitslose.

Diesen Menschen wird während der Zeit der Beschäftigung in der AB-Maßnahme – und seit einigen Jahren auch Sozialhilfeempfängern – die Möglichkeit der Einarbeitung und Qualifizierung in diesem Arbeitsbereich gegeben.

Nach der Fertigstellung werden die Maschinen und Geräte nach Polen zur Stiftung transportiert. Dort sind 3 Mitarbeiter, die über das vom Land Niedersachsen geförderte Projekt eingestellt wurden, für die Weiterleitung an die Landwirte in der Region um Szamotuly zuständig.

Auf dem Hof eines Landwirtes werden die Maschinen ausgestellt und von dort verkauft. Die Einnahmen fließen in die Stiftung „Hoffnung“ und kommen karitativen Zwecken zugute.

Der AKSR erhält von der Stiftung regelmäßig Meldungen über die zu liefernden Maschinen, so dass man nicht Gefahr läuft, am tatsächlichen Bedarf vorbeizuarbeiten.

Bis Mitte 2004 wurden 68 Transporte mit insgesamt 1500 Maschinen nach Polen durchgeführt. Mit dieser Gesamtkonzeption des Projektes wird einerseits den polnischen Landwirten durch Lieferung der Maschinen geholfen, andererseits erhalten die Arbeitslosen in der ostfriesisch-emsländischen Region eine sinnvolle und qualifizierende Beschäftigung.

Sonntags Report vom 16.10.2011
General Anzeiger vom 28.06.1994